Gedanken zur Anerkennungskultur

Lassen Sie mich mal eine Anerkennungskultur in einer Stadt beschreiben, wie ich sie mir vorstellen kann.


Selbstbewusste Menschen, die sich bürgerschaftlich engagieren, wollen mitgestalten, sie wollen gefragt und gehört werden, wenn es darum geht die Gesellschaft zu gestalten. Sie bringen ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ein, dafür allein haben sie sich schon Anerkennung seitens ihres Vereins, ihrer Organisation verdient.

 

Seitens der Politik und Verwaltung werden entsprechende Rahmenbedingungen und Infrastrukturen erfüllt. Es beginnt mit der Bereitstellung von verlässlicher, nachhaltiger finanzieller Unterstützung, geht über Sachmittel wie Räume und IT-Ausstattung bis zu einer organisierten Beteiligungsförderung.  Diese berechtigte Beteiligung der Bürger bei der Gestaltung der Gesellschaft und Umwelt fördert unmittelbar die Demokratie. Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen um sich auf ihr Ehrenamt vorzubereiten und weiter zu spezialisieren  sollen unterstützt und gefördert werden.

 

Eine weitere Anerkennung besteht darin, das bürgerschaftliche Engagement durch regelmäßige Veröffentlichungen aufzuwerten. Das führt neben einer größeren Bekanntheit auch dazu, weitere Bürger zu motivieren sich zu engagieren.

 

Die zu bestimmten Terminen durchgeführten Ehrungen, Preisverleihungen und öffentlichen Veranstaltungen haben nach wie vor ihre Berechtigung. Sie haben einen hohen symbolischen Wert und werten das Engagement Einzelner auf.

 

In dieser Stadt existiert eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen der Politik und Verwaltung mit der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Die Wirtschaft fördert das bürgerschaftliche Engagement mit Geld und Sachmittel. Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen erhalten die Möglichkeit sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie unterstützen zum Beispiel soziale Projekte bei besonderen Aktionstagen und sind an dem Tag von der eigentlichen Arbeit freigestellt. Unternehmen, die eine starke Engagement Förderung betreiben, stärken ihre Bindung zu den Menschen in der Stadt und machen sich dadurch einen guten Namen. Ehrenamtliches Engagement lässt ein Unternehmen positiv aussehen und wird nicht zuletzt dadurch attraktiv für dringend gesuchte Fachkräfte. Auch dieses Engagement wird seitens der Gesellschaft, und der Verwaltung / Politik anerkannt.

 

 

In den Schulen werden Kinder und Jugendliche strukturiert an das ehrenamtliche Engagement herangeführt. Die Schulen, einzelne Klassen oder eine AG engagieren sich für einen Tag, oder für ein Projekt ehrenamtlich, der Einsatz ist Teil des Unterrichts und wird in der Regel von den Lehrkräften begleitet.

 

Die Kinder und Jugendlichen erhalten durch ihr Engagement und die Hilfe für andere, die Möglichkeit soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme, Empathie und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln.

 

Die engagierten Schülerinnen und Schüler sowie andere junge Menschen die sich freiwillig engagieren, dokumentieren ihre Tätigkeiten in speziellen Nachweisen oder Tagebüchern. Diese Nachweise wirken sich positiv in den Zeugnissen und Lebensläufen aus und erleichtern den Zugang zu Ausbildungs- oder Studienplätzen.